Montag, 11. Juli 2011

ICKE UND IHR NICH!

Im Schwaben-Express von Ulm nach Stuttgart wird, wie der Name schon sagt, üblicherweise schwäbisch oder türkisch gesprochen. Normalerweise betritt der Schaffner den Waggon des Schwaben-Expresses mit folgenden Worten: "Grüß Gott, Fahrkardakondrolle!" Und dann während der Kontrolle: "Ihr Bahnkard bidde!"

Neuerdings schmettert eine resolute Dame mittleren Alters: "Tach! Die Fahrscheine bitte!" Beim Kontrollieren des Fahrscheins: "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln!"

Hmmm! "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln"
Die schwäbischen Schaffner haben das nach einer Woche drauf, erkennen mich als Stammfahrgast und wissen, dass ich eine Bahncard habe. Nicht so die Berlinerin, die jeden Morgen exakt dieselbe Ansage macht: "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln"

Heute ging ich auf's Ganze. Ich antwortete: "I hon mei Bahncard vrgässa!"
Kurzes Schweigen, dann: "Dit is nich jut. Da muss ick Ihnen den vollen Fahrpreis berechnen ..." Sie hat mich verstanden! Sie hat bestimmt einen Schäbisch-Kurs absolviert, bevor sie als Schaffnerin zum Schwaben-Express zugelassen wurde.

Völkerverständigung ist halt was Schönes!

Montag, 4. Juli 2011

Gefahren in der Zugtoilette

Ich fahre zwar täglich Bahn, aber mit einer Sache kann und möchte ich mich nicht anfreunden: Der Gang zur Zugtoilette. Ich habe mich ja schon weitestgehend diszipliniert und gehe vor jeder Zugfahrt noch auf's Klo, aber dennoch ist kürzlich wieder der Worst Case eingetreten:

Mit einer aufkeimenden Übelkeit ob des anstehenden Ereignisses hab ich mich auf den Weg gemacht und die Zugtoilette des Interegio Expresses aufgesucht. Wie üblich trat ich sofort in eine Pfütze aus halb getrocknetem Urin. Zu meinem Glück musste ich nur pinkeln und so hab ich den Klodeckel hochgehoben, an die Wand gelehnt  und fing an, mein Geschäft stehend zu verrichten (man möge es mir nachsehen, dass ich mich, wenn's nicht unbedingt sein muss, nicht auf diese Toilette setze). Plötzlich bremste der Zug ruckartig und der mit Pest und Cholera verseuchte Klodeckel sauste mit hohem Tempo meinem Gemächt entgegen. Mit einem beherzten Sprung nach hinten, konnte ich Schlimmeres verhindern. Der Schmerz in den Lendenwirbeln, als ich beim Rückwärtssprung gegen das Waschbecken donnerte, wurde von der Erleichterung überlagert, mein Allerheiligstes gerettet zu haben.