Auf halber Strecke war's dann aber soweit, ich musste auf's Klo und dazu stand die Durchquerung eines Oktoberfestwaggons an. Schon als sich die automatische Schiebetür öffnete, schlug mir ein Bierdunst entgegen, der mir fast den Atem raubte. Ohrenbetäubendes Gelächter und hysterisches Kreischen hämmerte gegen mein Trommelfell. Im Gang standen lauter lustige Menschen.
Angewidert bahnte ich mir meinen Weg durch das Inferno, als mich plötzlich eine Stimme von hinten anbellte: "DU !!!" Ich drehte mich um und blickte in eine grässliche rote Fratze mit glasigen Augen. "Moch net so a ernschdes Gsicht !!!" Ich lächelte gequält in der Hoffnung, er möge mir seinen Todesatem nicht ins Gesicht hauchen, drehte mich um und kämpfte mich weiter voran, wohl wissend dass ich den ganzen Weg wieder zurück musste.
Endlich angekommen stellte ich fest, dass beide Toiletten besetzt waren. Endlich öffnete sich eine Tür. Erwartungsvoll machte ich mich bereit und heraus kam, o Graus, kein Mensch, sondern eine riesige Wolke Zigarettenqualm. Hustend flüchtete ich in den nächsten, na was denn? ... Oktoberfestwaggon!!! Kurzzeitig überlegte ich mir, die Notbremse zu ziehen, besann mich aber eines Besseren und wagte erneut einen Versuch, die andere hoffentlich rauchfreie Toillette zu ergattern Ich hatte Glück und zog mich in diese Oase der Ruhe zurück, wo ich am liebsten die restliche Fahrt nach München verbracht hätte.