Mittwoch, 28. September 2011

Oktoberfest im ICE

Vor ein paar Tagen hatte ich einen Termin in München und wie sich's für einen Bahnblogger gehört, kaufte ich mir natürlich ein Zugticket. Als ich ahnungslos den Ulmer Hauptbahnhof betrat und all die fröhlichen Menschen in ihren Trachten sah, da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Oktoberfest! Heissa! Party! Ausnahmezustand! Mit einem unguten Gefühl bestieg ich den ICE nach München. Und was für ein Glück, meine Sitzplatzreservierung war in einem Oktoberfestfreien Waggon, na also!

Auf halber Strecke war's dann aber soweit, ich musste auf's Klo und dazu stand die Durchquerung eines Oktoberfestwaggons an. Schon als sich die automatische Schiebetür öffnete, schlug mir ein Bierdunst entgegen, der mir fast den Atem raubte. Ohrenbetäubendes Gelächter und hysterisches Kreischen hämmerte gegen mein Trommelfell. Im Gang standen lauter lustige Menschen.

Angewidert bahnte ich mir meinen Weg durch das Inferno, als mich plötzlich eine Stimme von hinten anbellte: "DU !!!" Ich drehte mich um und blickte in eine grässliche rote Fratze mit glasigen Augen. "Moch net so a ernschdes Gsicht !!!" Ich lächelte gequält in der Hoffnung, er möge mir seinen Todesatem nicht ins Gesicht hauchen, drehte mich um und kämpfte mich weiter voran, wohl wissend dass ich den ganzen Weg wieder zurück musste.

Endlich angekommen stellte ich fest, dass beide Toiletten besetzt waren. Endlich öffnete sich eine Tür. Erwartungsvoll machte ich mich bereit und heraus kam, o Graus, kein Mensch, sondern eine riesige Wolke Zigarettenqualm. Hustend flüchtete ich in den nächsten, na was denn? ... Oktoberfestwaggon!!! Kurzzeitig überlegte ich mir, die Notbremse zu ziehen, besann mich aber eines Besseren und wagte erneut einen Versuch, die andere hoffentlich rauchfreie Toillette zu ergattern Ich hatte Glück und zog mich in diese Oase der Ruhe zurück, wo ich am liebsten die restliche Fahrt nach München verbracht hätte.



Dienstag, 23. August 2011

Sommerhitze und olfaktorische Erlebnisse beim Bahnfahren

Überall dort, wo sich Menschen in geschlossenen Räumen versammeln, fängt es früher oder später an, nach Mensch zu riechen. So weit, so gut. Nun gibt es verschärfte Situationen beim Bahnfahren, in denen die Gerüche intensiver werden:

  1. Hitze
    An heißen Sommertagen, wie wir sie derzeit erleben, neigen Menschen dazu, zu transpirieren. Die Folge ist ein strenger Geruch nach Buttersäure. Ganz besonders intensiv erlebt man in diesen Tagen diesen Geruch in Regionalbahn-Waggons ohne Klimaanlage, die schon vor dem Einsteigen an den gekippten Fenstern zu erkennen sind. Klaglos sitzen dort bedauernswerte Geschöpfe mit roten Köpfen und durchnässten Achselhöhlen, nicht wissend, dass nur ein Waggon weiter das gekühlte Paradies wartet.
     
  2. Döner und sonstiges Fast Food
    Menschen lieben es, während der Bahnfahrt Döner oder Hamburger zu essen. Wenn diese Nahrungsmittel ausgepackt werden, verbreitet sich ein sehr exotischer Geruch nach totem Tier, feucht gewordener Pappe und allerlei hochwertiger Gewürzbeimischungen. Steigt man in einen Zug der Deutschen Bahn, liegen auf ungefähr 80% der Sitze Essensreste, oft nur Krümel, oft aber auch Käse-, Fleisch-, Wurst-, Mayo- oder Ketchup-Reste oder eine Kombination aus allem. Wer sich schon mal auf ein lummeliges Gurkenscheibchen mit Ketchupresten gesetzt hat, das dem vorherigen Fahrgast aus einem McDonald's Hamburger auf den Sitz gefallen ist, der unterschreibt gerne meine Petition, an der ich grade arbeite: "Für ein Essverbot in deutschen Zügen".

  3. Bier und Spirituosen
    Diese lustigen Junggesellen-Abschiede und sonstigen Männerausflüge, die mit der Bahn unternommen werden, sorgen vor allem morgens vor 9:00 Uhr für eine Geruchsbelästigung der besonderen Art. Die männlichen Ausflügler neigen in der Regel zu übermäßigem Alkoholkonsum, um am Zielort schon richtig gut drauf zu sein. "Vorglühen" nennt man das in der Fachsprache. Die schlimme Folge für alle anderen Fahrgäste: Der Waggon stinkt wie eine Bierkneipe, die seit 3 Monaten nicht mehr gelüftet wurde. Und wer kennt nicht die umher rollenden halb leeren Bierflaschen, die durch Kurvenfahrt, Beschleunigen und Abbremsen ihren Weg durch den ganzen Waggon finden und dabei eine duftende, klebrige Bierspur zurücklassen. Eine Petition "Für ein Trinkverbot in deutschen Zügen" könnte hier Abhilfe schaffen.

  4. Matjesbrötchen
    Der Höhepunkt im Leben eines jeden Bahnfahrers ist eine Fahrt in einem geschlossenen Sechser-Abteil, in dem ein anderer Fahrgast plötzlich sein Matjesbrötchen auspackt und genüsslich verspeist. Dieser unnachahmliche Geruch von Fisch und Zwiebeln macht jedem zivilisierten Geruchsorgan den Garaus. Gerne unterschreibe ich auch für diesen Fall die Petition "Für ein Essverbot in deutschen Zügen".

Bildquelle: Maren Beßler, www.pixelio.de


Montag, 8. August 2011

Weibliche Reisende und ihre Maskottchen

Ob sich Bären auch kleine dicke Frauen an den Rucksack hängen? (Twitter-User @onrie)

Als regelmäßiger Bahnfahrer beobachte ich seit Jahren den Hang vieler Menschen, Maskottchen mit auf die Reise zu nehmen. Was früher die Christophorus-Medaille auf dem Armaturenbrett war, ist heute offenbar das Stofftier am Rucksack oder Koffer der meist weiblichen Reisenden.

Die Motivation, sich ein Maskottchen ans Gepäck zu hängen, geht vermutlich von "Schutz vor Zugentgleisungen" bis hin zu "Trost bei Heimweh". Meine Beobachtungen konzentrieren sich aber auf die Besitzer dieser Maskottchen:

  1. Die Mitzwanzigerin
    Aussehen: pummelig, nicht besonders hübsch
    Begleitung: zwei bis drei kreischende, hübsche, schlanke Freundinnen
    Besonderheiten: ein buntes Strähnchen im Haar und ein Piercing im Gesicht
    Gepäck: Rucksack, Wasserflasche in Außentasche
    Maskottchen: Stoff-Bärchen

  2. Die Mitdreißigerin
    Aussehen: pummelig, nicht besonders hübsch
    Begleitung: ein oder mehrere pummelige Kinder
    Besonderheiten: Dreiviertel-Hose, "cooles" Tatoo am Bein
    Gepäck: Rucksack und großer Koffer
    Maskottchen: Stoff-Bärchen oder Stoff-Häschen

  3. Die Mitvierzigerin
    Aussehen: pummelig, die Schwerkraft hat im Brust- und Pobereich bereits deutliche Spuren hinterlassen
    Begleitung: allein reisend
    Besonderheiten: sehr, sehr enge Stretch-Jeans
    Gepäck: Samsonite-Schalenkoffer mit zwei Rädern, der beim Ziehen zur Seite kippt
    Maskottchen: Stoff-Bärchen (Braunbär oder Panda)

  4. Der Mitdreißiger
    Aussehen: langweilig, unsportlich
    Begleitung: Frau/Freundin, die auch ein Maskottchen am Gepäck hat
    Besonderheiten: Dreiviertel-Hose, Ohrstecker
    Gepäck: Deuter-Rucksack
    Maskottchen: Stoff-Bärchen oder Stoff-Goleo

Und was denken Mitreisende über mich, wenn ich mein Häkelschwein hervorhole und vor mir auf den Tisch stelle?

Montag, 11. Juli 2011

ICKE UND IHR NICH!

Im Schwaben-Express von Ulm nach Stuttgart wird, wie der Name schon sagt, üblicherweise schwäbisch oder türkisch gesprochen. Normalerweise betritt der Schaffner den Waggon des Schwaben-Expresses mit folgenden Worten: "Grüß Gott, Fahrkardakondrolle!" Und dann während der Kontrolle: "Ihr Bahnkard bidde!"

Neuerdings schmettert eine resolute Dame mittleren Alters: "Tach! Die Fahrscheine bitte!" Beim Kontrollieren des Fahrscheins: "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln!"

Hmmm! "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln"
Die schwäbischen Schaffner haben das nach einer Woche drauf, erkennen mich als Stammfahrgast und wissen, dass ich eine Bahncard habe. Nicht so die Berlinerin, die jeden Morgen exakt dieselbe Ansage macht: "Ick würd mal järn Ihre Bahncard sehn wolln"

Heute ging ich auf's Ganze. Ich antwortete: "I hon mei Bahncard vrgässa!"
Kurzes Schweigen, dann: "Dit is nich jut. Da muss ick Ihnen den vollen Fahrpreis berechnen ..." Sie hat mich verstanden! Sie hat bestimmt einen Schäbisch-Kurs absolviert, bevor sie als Schaffnerin zum Schwaben-Express zugelassen wurde.

Völkerverständigung ist halt was Schönes!

Montag, 4. Juli 2011

Gefahren in der Zugtoilette

Ich fahre zwar täglich Bahn, aber mit einer Sache kann und möchte ich mich nicht anfreunden: Der Gang zur Zugtoilette. Ich habe mich ja schon weitestgehend diszipliniert und gehe vor jeder Zugfahrt noch auf's Klo, aber dennoch ist kürzlich wieder der Worst Case eingetreten:

Mit einer aufkeimenden Übelkeit ob des anstehenden Ereignisses hab ich mich auf den Weg gemacht und die Zugtoilette des Interegio Expresses aufgesucht. Wie üblich trat ich sofort in eine Pfütze aus halb getrocknetem Urin. Zu meinem Glück musste ich nur pinkeln und so hab ich den Klodeckel hochgehoben, an die Wand gelehnt  und fing an, mein Geschäft stehend zu verrichten (man möge es mir nachsehen, dass ich mich, wenn's nicht unbedingt sein muss, nicht auf diese Toilette setze). Plötzlich bremste der Zug ruckartig und der mit Pest und Cholera verseuchte Klodeckel sauste mit hohem Tempo meinem Gemächt entgegen. Mit einem beherzten Sprung nach hinten, konnte ich Schlimmeres verhindern. Der Schmerz in den Lendenwirbeln, als ich beim Rückwärtssprung gegen das Waschbecken donnerte, wurde von der Erleichterung überlagert, mein Allerheiligstes gerettet zu haben.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Groupon: Rabattmarken jetzt auch im deutschen Internet

Ich erinnere mich noch gut, als man im Tante-Emma-Laden bei jedem Kauf das Rabattmarkenheft auf den Ladentisch legte. Die betagte Tante Emma, die bei uns im Dorf Luise hieß, hat mit zittrigen Fingern als Belohnung für den Einkauf ein paar Rabattmärkchen eingeklebt, für die man dann irgendwann die Packung Ariel ein paar Mark billiger gekriegt hat.

Nun ist es ja so, dass im Internet grade alles neu erfunden wird: Der Bahn-Blogger hat den One-Click-Button erfunden, die Deutsche Bahn und die Telekom haben den Kundenservice auf Twitter entdeckt und Henkel fragt seine Facebook-Fans, ob das Pril mit Hähnchen-Aroma eine gute Idee ist.

Aber jetzt kommt die absolute Revolution von Amerika nach Deutschland:
Digitale Rabattmarken im Internet, wow! Hab mich gestern abend gleich bei Groupon angemeldet und siehe da, heute morgen kam schon die erste elektronische Rabattmarke, per E-Mail. Sie heißt jetzt nicht mehr Rabattmarke, sondern Top-Deal und es ist so einfach. Ein Mausklick genügt und ich kann meine Botoxbehandlung gleich für ein Drittel des Preises abholen. Und ganz sicher werde ich auch zur nächsten Botoxbehandlung wieder dorthin gehen und den dreifachen Preis bezahlen, selbstredend.

Bildquelle Rabattmarkenheft: http://www.shopanshop-berlin.de

Mittwoch, 1. Juni 2011

Frauenparkplatz

Dass Frauen Auto fahren können, ist unstrittig und ich hatte das ja bereits hier im Blog thematisiert (Bahn-Blogger: Frau am Steuer). Diese Fertigkeit macht sich jetzt die Stadt München zunutze. Da die Parkplatznot dort sehr groß ist, hat man zusätzliche Parkflächen erschlossen ohne neue Parkhäuser oder Tiefgaragen zu bauen. Das geht aber nur, weil Frauen so clever sind, dass sie beim Einparken die Schwerkraft überwinden können. Ein bisschen neidisch macht mich das schon:

Donnerstag, 19. Mai 2011

Waschbrettbauch für die bevorstehende Badesaison

Bierwampe oder Waschbrettbauch? Was zieht am Strand mehr schmachtende Blicke der weiblichen Badegäste an? Die Realität sieht leider so aus, dass die wenigsten Männer einen Sixpack haben (neudeutsch für Waschbrettbauch). Mann - vor allem jenseits der 30 - kämpft mit unschönen Ausbeulungen, im Volksmund "Schwimmring", "Frankfurter Kranz" oder "Mittlerer Ring" genannt. Gemeint ist die Ansammlung von Fettpolstern im Bauch- und Hüftbereich. Was also tun, um die Ästhetik zur Badesaison wiederherzustellen?

Frau F., eine befreundete Ernährungswissenschaftlerin bringt's auf den Punkt: "Jeder Mensch hat von Natur aus einen Sixpack, es ist halt nur bei vielen Leuten unter einer mehr oder weniger dicken Fettschicht versteckt. Man muss also nur dafür sorgen, dass die Fettschicht verschwindet und schon kommt das Sixpack zum Vorschein." Was einfach klingt, setzt zwei Dinge voraus, vor denen jeder halbwegs vernünftige Mann
zurückschreckt: Körperliches Training und Bierabstinenz.

Aber zum Glück hat Frau F. eine Alternativ-Lösung parat: "Einfach vor jeder Badesaison das Fett über dem Sixpack operativ entfernen lassen! Und schon ist der Waschbrettbauch perfekt."

Noch einfacher wird's mit dem neuen Ab-hancer:





































Bildquelle: http://www.dlisted.com/node/41249

Freitag, 13. Mai 2011

Neulich in der S-Bahn

Es war nur eine kurze Fahrt mit der S-Bahn vom Stuttgarter Hauptbahnhof zur Haltestelle Stadtmitte, aber sie wird mein Leben verändern. Ich sitze also ganz im Stil des urbanen Nahverkehrs-Users vor mich hin vegetierend in der S-Bahn, den Blick auf unendlich fokussiert, als ich pötzlich dieses Plakat im Augenwinkel wahrnahm. In großen Lettern stand dort:
WIRF DEIN ANLIEGEN
AUF DEN HERRN JESUS CHRISTUS
DER WIRD DICH VERSORGEN

Mein erster Gedanke: Da stimmt doch was mit der Interpunktion nicht
Mein zweiter Gedanke: Anliegen abwerfen, Versorgung gesichert? Da mache ich mit!

Vor meinem geistigen Auge entstand eine Liste meiner Anliegen:
1. nie mehr arbeiten müssen bei vollem Lohnausgleich
2. nie mehr für ein Bahnticket bezahlen müssen
3. nie mehr zum Zahnarzt gehen müssen
4. ...

Alles verrate ich hier natürlich nicht, sonst geht's womöglich nicht in Erfüllung.



Anmerkung des Autors: Ich möchte in keinster Weise mit meinem Blogpost die Bibel, die katholische Kirche oder gläubige Christen verunglimpfen. Dieser Bibelspruch erschien mir nur sehr aus dem Kontext gerissen und hat bei mir andere Assoziationen geweckt, als vermutlich vom Anbringer des Plakates beabsichtigt.

Donnerstag, 5. Mai 2011

Bahn-Blogger steigt ins internationale Bankengeschäft ein

Ich kann's zwar nicht beweisen, aber ich glaube, dass dieser Blog mich langsam aber sicher berühmt macht. Zumindest weiß man über die Landesgrenzen hinaus über meine Popularität. Aktuell wird meine Hilfe benötigt, um einen wichtigen Großauftrag für die deutsche Industrie finanziell abzuwickeln. Die Hang Seng Bank in Hongkong braucht ein leistungsfähiges Konto für die großen Geldflüsse, die dieses Projekt benötigt. Da stelle ich mein Girokonto doch gerne zur Verfügung. Diese Banker-Sprache muss ich halt noch ein bisschen üben:

Dienstag, 26. April 2011

Bahn-Blogger erfindet das Internet neu

Also dieses ganze Social-Media-Getue mit Facebook, Twitter, Xing  usw. bringt doch rein gar nichts. Die Marketing-Fiffis reden von Leadgenerierung, Empfehlungsmarketing und Dialog mit dem Kunden - alles Quatsch. Was wir brauchen, sind echte Innovationen.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht und 5 Minuten über all das nachgedacht. Dabei kam mir die zündende Idee, die so einfach wie genial ist:

Der One-Click-Button.
Ein Mausklick und alles läuft. Vorbei das müßige Suchen nach dem richtigen Button, um einen Freund zu entliken, eine Waschmaschine zu bestellen oder um nach heißen Singlefrauen in meiner Nähe zu suchen. Der One-Click-Button ist immer da, wenn man ihn braucht und so sieht er aus. Großartig oder?

Jetzt muss ich mir das Ganze nur noch patentieren lassen, bevor jemand auf die gleiche Idee kommt und dann mach ich den ganz großen Deal mit Microsoft.

 
Grafik: Andreas Klein

Montag, 18. April 2011

Beste Brandmodelle zu Ostern

Ein Segen, dieses Internet! Da gibt es Menschen, die ehrlich bemüht sind, einem die Sorgen des Alltags abzunehmen.

Ich grüble schon die ganze Zeit, was ich meinen Lieben zu Ostern schenken soll, da flattert diese E-Mail in mein Postfach: Ostergeschenke,die jedem gefallen - das kommt ja wie gerufen. Feine Armbanduhren, die besten Brandmodelle.

Ich hab gleich zugegegriffen und hab ein Brandmodell bestellt und zwar eine Cartier für meine Frau. Ich bin echt begeistert, wie günstig man eine Cartier kriegen kann, wahrscheinlich ein Zweite-Wahl-Stück mit ein paar unsichtbaren Kratzern, die nur der Fachmann sieht.

Donnerstag, 14. April 2011

Neues Bahn-Blogger-Gewinnspiel

Heute gibt's ein besonderes Schmankerl. Der geneigte Leser dieses Blogs erinnert sich an mein kulinarisches Waterloo in Australien bei der Verkostung von Vegemite. Die Frage ist einfach: Wie schmeckt der Brotaufstrich Vegemite? Unter allen richtigen Antworten wird ein handsigniertes Glas Vegemite verlost, das ich 17.000 km lang mit mir rumgeschleppt habe, um es hier als Hauptpreis zu präsentieren. Ein Tipp: Über Vegemite berichtete ich im Februar.

Bitte vergesst nicht, Euren Namen oder wenigstens die Initialen und Euren Bank-PIN anzugeben, damit ich den Gewinner zweifelsfrei identifizieren kann. Am Sonntag abend werde ich den glücklichen Gewinner dieses leckeren Brotaufstrichs bekanntgeben.

Update 17.4.11, 18:28 Uhr:
So, das Gewinnspiel ist zu Ende. Die richtige Antwort war: Vegemite schmeckt wie durch 5 Tage alte Socken passiertes Büffel-Ejakulat ... und das ist noch untertrieben.
Der glückliche Gewinner eines Glases Vegemite ist Steffen, dicht gefolgt von Gnukatze und Mia, die jeweils eine Socke kriegen, durch die das Ejakulat passiert wurde. Herzlichen Glückwunsch!




Vegemite schmeckt wie ...?
hauchzarte Pfefferminzblättchen
durch 5 Tage alte Socken passiertes Büffel-Ejakulat
der frische Frühling
Nutella, nur ohne Nussgeschmack
Kommentar abgeben?

Name:



Kommentar:


(max. 2500 Zeichen)


Montag, 11. April 2011

Im Zug gesessen?

Da steh ich heute früh nichtsahnend auf, gehe schlaftrunken ins Badezimmer und sehe in den Spiegel: Ach Du Sch****! Mein Auge war über Nacht geplatzt.

Ich also gleich zum Arzt, man weiß ja nicht, was es sein könnte: Hirnblutung, Schlaganfall?
Der Augenarzt zu mir: "Sind Sie gestern im Zug gesessen?"
Ich: "Nee, gestern nicht, aber sonst jeden Tag."

Augenarzt schaut mich irritiert an, untersucht mich wortlos und erklärt mir dann mit gaaaanz deutlichen, laaaangsaaaamen Worten, dass es sich nur um einen Bluterguss handelt, der wahrscheinlich durch ungeschicktes Reiben ausgelöst wurde.

Der Spott der Kollegen war mir jedenfalls sicher:
  • Kollege 1: "klarer Fall von Unterbier!"
  • Kollege 2: "Reiben? Schon klar! Während der Arbeit eingenickt, mit dem Kopf auf der Tastatur aufgeschlagen und die Escape-Taste ins Auge gekriegt."


Sonntag, 10. April 2011

Weiße Flecken am Bahnsteig

Zunächst bitte ich um Nachsicht, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe. Ich war in den letzten Wochen mit umfangreichen Recherchen und Beobachtungen beschäftigt, um ein Mysterium zu enthüllen.

Wer schon mal mit der Bahn gefahren ist, dem ist vielleicht aufgefallen, dass sämtliche Bahnsteige in Deutschland mit weißen Flecken übersät sind. Was kann das sein, woher kommt das?

Meine erstes Gedankenexperiment hat folgendes Ergebnis gebracht:
Taubenscheiße! Die Flecken treten gehäuft in der Umgebung von Sitzbänken auf. Ja, das ergibt Sinn! Bahnreisende verbringen ihre Wartezeit auf zu spät kommende Züge, indem sie Ihr Vesperbrot essen. Krümel fallen auf den Boden, das lockt die Tauben an. Tauben haben einen schnellen Stoffwechsel und zack ... schon wieder ein weißer Fleck. Einen Haken hat die Sache: Tauben sind doch überall in Städten - warum also findet man diese weißen Flecken nicht auf Gehwegen und in Fußgängerzonen?

Also hab ich nochmals nachgedacht: Könnten das plattgetretene Kaugummis sein? Die würden aber eher am Schuh hängen bleiben und nicht auf dem Boden.

Da ich weder eine Taube beim Scheißen noch einen Jugendlichen beim Kaugummispucken beobachten konnte, gibt's nur eine plausible Erklärung: Die weißen Flecken werden von Bahnangestellten aufgemalt, um Leute wie mich zu beschäftigen. So muss es sein.

Sonntag, 20. März 2011

Bahn-Blogger-Untersuchungsbericht über DB liegt vor

Verspätungen, Zugausfälle wegen Winter und Schnee von November bis Februar, anschließend übergangslos Verspätungen und Zugausfälle wegen des Lokführerstreiks. Trotz aller Unkenrufe und Schmähungen musste ich nach intensiven Recherchen feststellen: Die Deutsche Bahn kann nichts dafür! Hier ist mein Abschlussbericht:

Faktor Winter
Seit Jahren wird die globale Erwärmung prognostiziert. Die Deutsche Bahn hat längst darauf reagiert. Weichenheizungen wurden nicht erneuert und der Winterdienst wurde reduziert. Die Einsparungen wurden selbstlos auf die Fahrpreise aufgeschlagen. Was diesen Winter passiert ist, geht ganz klar auf die Kappe der Klimaforscher und Wettermänner.
Die Deutsche Bahn kann nichts dafür!

Faktor Lokführerstreik
Ich habe diverse Interviews in konspirativen Wohnungen mit Lokführern durchgeführt. So recht raus mit der Sprache wollten alle nicht, aber ich denke, dass ich mit meinen Vermutungen trotzdem an die Öffentlichkeit gehen kann: Lokführer sind allesamt passionierte Autofahrer und wollen den Personenverkehr zurück auf die Straße haben.
Die Deutsche Bahn kann nichts dafür!

Faktor Öffentliche Meinung
Über 60% der deutschen Bevölkerung haben Verständnis für den Lokführerstreik und finden es gut, dass Pendler nicht zur Arbeit kommen. Diese repräsentative Umfrage an Autobahnraststätten gibt endgültig Aufschluss: Alles nicht so schlimm! Leute nehmt das Auto, die verbleibenden Ölvorräte müssen eh verbrannt werden, vorher wird's kein vernünftiges Elekroauto geben.
Die Deutsche Bahn kann nichts dafür!

Foto: Hubert Link, Streikposten am Berliner Ostbahnhof 1990 via Wikimedia Commons

Sonntag, 13. März 2011

Warum steht das in keinem australischen Reiseführer?

Ich bin jetzt zwar wieder zuhause, aber ein Erlebnis in Australien hat mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich darüber berichten möchte. Der Lamington National Park ist ein Erlebnis in mehrfacher Hinsicht. Keine 50 km von der Pazifikküste im Landesinneren Australiens befindet man sich plötzlich mitten im Regenwald und kann dort eine Tierwelt erleben, die man sonst nur aus dem Zoo kennt. Große Leguane, Kängurus, Schlangen, Kakadus, die einem aus der Hand fressen und ... lustige kleine Würmer, die sobald man in eine Schlammpfütze tritt, an den Schuhen kleben und langsam die Beine hochkriechen. Zupft man sie von den Beinen, dann hat man sie an den Fingern und kriegt sie nicht mehr weg, wie lustig!

Ein plötzlicher Schmerz in meiner Kniekehle hat mich wachgerüttelt: Als ich das Würmchen, das sich dort festgebissen hatte, endlich wegreißen konnte, floß Blut und nicht irgendein Blut, sondern meines. Kreisch! Das sind Blutegel! Hunderte! Tausende! In jeder Schlammpfütze! Warum steht das in keinem Reiseführer?



Sonntag, 6. März 2011

Bahn-Blogger im Haifischbecken

Von unabhängiger Seite wurde mir ja schon mehrfach bestätigt, dass meine Arbeitsumgebung ein Haifischbecken ist. Wie sich ein  richtiges Haifischbecken anfühlt, das konnte ich jetzt in der Underwater World in Mooloolaba an der australischen Westküste ausprobieren. Josh, den ich kürzlich kennenlernte, arrangierte für mich ein Cageless Shark Diving zum Seniorenpreis. Als er seinen Bekannten Adrian, der das Shark Diving dort betreut, anrief, wollte dieser wissen, ob ich Taucherfahrung hätte. Ich musste das verneinen, aber Josh versicherte ihm: That shouldn't be a problem, he looks halfway intelligent!

Am nächsten Tag also fuhr ich zur Underwater World und traf Adrian, der mit den Touristen ins Haifischbecken steigt. Auf meine Frage "Are they hungry at the moment", lächelte er nur müde und spulte seine Standardantwort ab: "We fed them this morning, but we hadn't enough food!" Mein Halfway-Intelligent-Bonus war schon verspielt. Nach einem 20-minütigen Tauchtraining ging's dann ab ins Haifischbecken. Jede Menge Haie und gefährliche Rochen dort, ich mitten drin, die Underwaterworld-Besucher draußen auf der anderen Seite der Glasscheibe und als der große 4 Meter lange Grey Nurse Shark um mich rum schwamm und mich mit seinen kalten Augen fixierte, war mir ganz schön mulmig zumute. Ich mach's kurz, ich bin noch am Leben, alle Gliedmaßen sind noch dran und ich fahr jetzt nach Hause und kümmere mich um den Bahnstreik.

Samstag, 5. März 2011

Bade nie dort, wo Boote ankern

Da es nach Moreton Island an der australischen Ostküste keine Straße gibt und die Geländetauglichkeit meines Toyoto Landcruiser im Wasser sehr eingeschränkt ist, bin ich nun auf's Segelboot umgestiegen. Als ich  der Boots-Toilette und deren Funktionsweise gewahr wurde, trat bei mir unmittelbar ein Darmverschluss ein, der glücklicherweise bis zur Rückkehr ohne Schmerzen und körperliche Einschränkungen anhielt. Nach erfolgreicher Verrichtung wird nämlich ein Knopf gedrückt, der den Spülvorgang einleitet. Und zwar wird das dicke Geschäft abgesaugt, geschreddert und ins Meer gepumpt. Hrmpff!

Angesichts drei weiterer Segelboote, die wie wir in einer traumhaft schönen Bucht ankerten, habe ich mir den Sprung ins kühle Nass dann doch lieber erspart.











































Freitag, 4. März 2011

Australische Ess-Schwämme

Seit Tagen haben wir uns beim Abwasch mit einem Waschlappen beholfen. Ein Spülschwamm musste dringend her. Also hab ich mich im Supermarkt auf die Suche begeben und wurde ganz schnell fündig. Ein Spülschwamm hätte zwar gereicht, aber wer weiß, wieviel man noch zu spülen hat. Also packte ich die 6 Golden Crumpets in den Einkaufswagen. Leider hatte ich der Verpackung keine große Aufmerksamkeit geschenkt, denn sonst wäre ich über die Nährwertangaben dieser vermeintlichen Spülschwämme gestolpert. So entpuppten sich die Spülschwämme als gelöcherte 99% fat free Brotscheiben. Für's nächste Mal gilt also Augen auf beim Spülschwammkauf.

Donnerstag, 3. März 2011

Die Wahrheit über Koalabären

Der Koalabär, der Koalabär trinkt zwanzig Flaschen Kola leer! Walter Mörs hat es wohl vor Jahren schon geahnt, dass es mit der Intelligenz von Koalabären nicht weit her ist.

So putzig und kuschelig diese Bären auch sind, ihr Blick ist total weggetreten. Wenn man einem Koala in die Augen schaut, könnte man meinen, es wäre niemand zuhause und das kommt nicht von ungefähr. Der Koalabär ist das einzige Lebewesen, bei dem Schädel- und Gehirngröße nicht zusammenpassen. Das walnußgroße Gehirn schwimmt in einem viel zu großen mit Flüssigkeit gefüllten Schädel. Vermutlich wurde beim Koala an Gehirnmasse zugunsten einer alternativen Energienutzung gespart. Das Gehirn benötigt nämlich viel Energie.

Das menschliche Gehirn zum Beispiel macht nur 2% unseres Körpergewichts aus, benötigt aber 20% des gesamten Energiehaushalts. Der Koala frisst hoch giftige Blätter des Gummibaums und wendet 20% seiner Energie auf, um dieses Gift unschädlich zu machen. Da bleibt wenig Energie für's Gehirn. Das Leben in den Baumwipfeln, wo es wenig natürliche Feinde gibt, kann eben auch ohne viel Verstand gemeistert werden.*



*Quelle: Lonely Planet Australia

Dienstag, 1. März 2011

Bahn-Blogger-Einsatzfahrzeug in Down Under

Das Schienennetz in Australien ist vor allem dort nicht verfügbar, wo man als Tourist gerne hin möchte, nämlich im Outback, in den Bergen, im Regenwald und am Strand. Also  musste ich mir eine andere Art der Fortbewegung überlegen. Ein schnuckeliger Toyota Landcruiser mit einem V8-Turbodiesel, 4,5 Liter Hubraum  und einem durchschnittlichem Verbrauch von 22 Liter auf 100 km kam mir da grade gelegen.

Sehr schön bei diesem Fahrzeug ist, dass man von fünf möglichen Gängen nur zwei benötigt. Denn aufgrund des sagenhaften Drehmoments kann man im vierten Gang anfahren und schaltet dann zum Cruisen in den fünften. Die großen Reifen schlucken praktisch jedes Hindernis. Man merkt weder, wenn man mit hoher Geschwindigkeit Bremshügel in verkehrsberuhigten Zonen überfährt noch, wenn man kilometerlang mit den linken Rädern auf dem unbefestigten Randstreifen dahin rast.

Nie war Autofahren einfacher, wenn nur dieser verdammte Linksverkehr nicht wäre. Was hab ich mich anfangs über die vielen Geisterfahrer gewundert, die mir wild gestikulierend und lichthupend auf der falschen Seite entgegenkamen. Das Linksfahren hatte ich dann doch überraschend schnell intus. Nur eins ist mir nach 3000 km Linksverkehr geblieben: Beim Abbiegen betätige ich stets den Scheibenwischer und wenn's zu regnen beginnt, blinke ich rechts.

Montag, 28. Februar 2011

Überlebenstipp für Australien-Urlauber

Nach diversen Selbstversuchen kann ich einen brandheißen Überlebenstipp für Australien-Urlauber geben. Was man mit durchschnittlichem mitteleuropäischen Geschmacksempfinden unbedingt meiden sollte, ist Vegemite. Vegemite ist eine australische Erfindung und ist bei den Einheimischen sehr beliebt. Der Brotaufstrich auf Hefebasis ähnelt in Farbe und Konsistenz 10 Jahre altem Schmierfett und schmeckt wie durch 5 Tage alte Socken passiertes Büffel-Ejakulat. Vegemite muss man definitv nicht probiert haben. Wer's doch wissen will, kann auch gerne die Varianten "Vegemite Cheesybite" und "Vegemite for Kids" probieren. Schmeckt alles grauenhaft, das Frühstück ist mit Vegemite total im Eimer und der Tag könnte schlechter nicht beginnen.

Zum Schluss noch was für die Allgemeinbildung: Der Begriff Spam, unter dem man unerwünschte Werbe-E-Mails versteht, hat seinen Ursprung in einem Dosenfleisch der Marke Spam. Spam-Dosenfleisch war in Großbritannien nach dem 2. Weltkrieg als eines von wenigen Nahrungsmitteln im Überfluss verfügbar. Später wurde der Begriff Spam in Monty Pythons Flying Circus persifliert, indem auf der Speisekarte eines Cafes ausschließlich Gerichte mit Spam standen; teilweise war das Wort Spam mehrfach hintereinander im Namen des Gerichts enthalten. In dem Sketch wird das Wort Spam insgesamt 132 mal erwähnt.*

Wie man auf dem Bild sieht, gibt's Spam sogar im australischen Busch. Absolut zu empfehlen ist die Variante "Oven Roasted Turkey".



*Quelle: www.wikipedia.de

Samstag, 26. Februar 2011

Bahn-Blogger on top of Australia

Australien hat so einiges zu bieten. Hier gibt es nicht nur Kängurus und Koalabären, sondern auch Berge. Der höchste Berg Australiens ist immerhin 2228 Meter hoch und was noch mehr beeindruckt als die Höhe, ist der Aufstieg, der Kinderwagen-tauglich ist. Von der Bergstation des Sesselifts führt ein komfortabel angelegter Weg, mit rutschfesten Gitterelementen belegt, zum Gipfel. So ist nicht nur die Besteigung mit einem Kinderwagen möglich, man könnte sich auch das lästige Tragen eines Rucksacks sparen und stattdessen einen Trolley hochziehen.

Die Australier sind ganz schön stolz auf ihren Berg, der aber dummerweise nicht nach einem australischen Bergsteiger benannt wurde, sondern den Namen
des polnischen Freiheitskämpfers Kosciuszko trägt, der selber diesen Berg aber gar nicht bestieg. Erstbesteiger war ein polnischer Landsmann, dessen Name noch unaussprechlicher ist und der offensichtlich ein großer Fan von Herrn Kosciuszko war. Kosciuszko auf australisch hört sich übrigens gar nicht polnisch an.

Im Hintergrund das einzige Stück blauer Himmel, das an diesem Tag auf dem Mount Kosciuszko zu sehen war.

Montag, 21. Februar 2011

Golden Gaytime

In Down Under läuft alles ein bisschen anders. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich dieser Kontinent auf der Unterseite der Erdscheibe befindet und einem hier das Blut in den Kopf steigt oder besser fällt. Mir ist auch schon ganz schwindelig und ich war mir beim heutigen Eiskauf nicht sicher, ob ich bereits von Sehstörungen heimgesucht werde. Ich hab mich dennoch getraut und dieses Stieleis mit dem klangvollen Namen "Golden Gaytime" erworben. Geschmeckt hat's dann aber wie jedes andere Stieleis, vermutlich weil meine sexuelle Ausrichtung nicht gepasst hat.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Wir sind alle Guys - die Angelschwabenfront

Hey you guys, h're ya? (deutsch: Hallo ihr Leute, wie geht es euch?), das ist die meist verwendete Floskel, die man in Australien zu hören bekommt. Guys kann auch als Singular verwendet werden und ist wie im Plural geschlechtsneutral, das heißt Mann wie Frau wird mit "Hey you guy" angesprochen. Die verschluckten Silben und die seltsame Aussprache der obigen Begrüßungsformel sind übrigens normal in Australien. Für einen Englisch-Muttersprachler muss sich das australische Englisch ungefähr so anhören wie für einen Niedersachsen das Schwäbische.

Als Nicht-Muttersprachler hat man zuweilen seine Probleme mit der Verständigung. So empfahl mir ein Ranger auf dem Mount Buffalo, ich müsse mir unbedingt das Shell Eye oben auf dem Berg ansehen. So sehr ich auf der Karte auch suchte, da war kein Shell Eye. Auf Nachfragen zeigte mir der gute Mann das besagte Shell Eye auf meiner Karte und mein Erstaunen war groß - er meinte das Chalet. Da hätte ich lange im Nebel suchen können.

Freitag, 11. Februar 2011

Bahn-Blogger in Down under

Vor drei Tagen hatte mich, wie in meinem letzten Bericht zu lesen war, der israelische Geheimdienst zuhause aufgespuert. Geistesgegenwaertig bin ich durch die Hintertuere getuermt und habe mich direkt zum Flughafen begeben, wo ich den naechstbesten Flug nahm, der mich ans Ende der Welt nach Down under gefuehrt hat.

Wie sich nachtraeglich herausstellte, war's gar nicht der Geheimdienst, der an meiner Tuere klingelte, sondern die Zeugen Jehovas. Nun bin ich also in Sydney und vertreibe mir die Zeit im Hafen, wo ein sehr seltsames Bauwerk steht, das aussieht, als waere der Architekt auf Drogen gewesen.

Scheinbar sind hier alle ein bisschen schraeg, denn erstens ist bei saemtlichen Autos das Lenkrad auf der falschen Seite montiert und zweitens gib's hier jede Menge Geisterfahrer, die auf der falschen Strassenseite fahren. Wenigstens hat die Strassenmeisterei auf diesen Unfug reagiert und warnt an jeder Kreuzung die Fussgaenger vor den Falschfahrern.

Dienstag, 8. Februar 2011

Bahn-Blogger im Visier der Geheimdienste

Seit geraumer Zeit beschleicht mich so ein komisches Gefühl, wenn ich morgens in den Zug zur Arbeit einsteige. Da ist ein ungefähr 10-jähriger jüdischer Junge, der jeden Morgen mit seinen Eltern im selben Zug fährt wie ich. Und dieser Junge, übrigens zu erkennen an seiner Kippa, läuft während der ganzen Fahrt im Zug auf und ab läuft und fixiert mich im Vorbeigehen mit seinen stechenden, schwarzen Augen.

Nein, das ist keine meiner üblichen Wahnvorstellungen. Ich glaube, dass es der Mossad auf mich abgesehen hat. Vermutlich sehe ich mit meiner Mütze und meinem Bart aus wie ein gesuchter Palästinenser. Deswegen werde ich von dem kleinen Kinderagenten observiert.

Aber ich bin ja nicht blöd; so schnell kriegen die mich nicht. Seit heute fahre ich nämlich inkognito und lasse meine Bahn-Blogger-Mütze zuhause. So erkennt mich der kleine Scheißer nicht mehr ... Oh, es klingelt.

Samstag, 5. Februar 2011

Bahn-Blogger auf Inspektionsreise in Holland

Nachdem ich im eigenen Revier genügend Erfahrung gesammelt habe, wollte ich wissen, wie es mit dem öffentlichen Nahverkehr in anderen Ländern aussieht. Und da in Holland im Februar so schön die Tulpen blühen, bin ich unter dem Vorwand, eine Messe zu besuchen nach Amsterdam gefahren und habe mir die dortigen Verhältnisse angeschaut.
 
Der städtische Nahverkehr in Amsterdam entpuppte sich als unter- und oberirdische U-Bahn, die oberirdisch aber trotzdem nicht O-Bahn heißt. Meine Inspektionstour startete an der U-Bahn-Station Waterlooplein. Der Name verhieß nicht Gutes, aber zum Glück sind meine schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten. Ich fuhr ohne Zwischenfälle zur Messe und abends wieder zurück. Ärgerlich waren nur die vielen Menschen, die mit der Amsterdamer U-Bahn fahren, und deren Ignoranz. Auf keiner einzigen Fahrt konnte ich einen Sitzplatz ergattern. Hier in Holland scheint niemand den Bahn-Blogger zu kennen und zu respektieren.

Abends bin ich unversehens in eine Bierkneipe geraten, in der lautstark holländische Schlager gespielt wurden. Dort habe ich dann endlich Bahn-Blogger-Fans gefunden, die ganz aus dem Häuschen waren, weil sie mit mir ein Bier trinken durften.

Donnerstag, 27. Januar 2011

Keks, alter Keks, ist der mit Ohrsand?

Balkanexpress, so nenne ich liebevoll den Interregio Express zwischen Ulm und Stuttgart, weil zwischen Geislingen und Göppingen so viele Menschen vom Balkan mitfahren. Also die fahren natürlich nicht extra jeden Tag vom Balkan hierher, sondern die leben hier. Zu Beginn meiner Bahnfahrerkarriere saß ich immer so im Zug rum und hörte viele Menschen in gebrochenem Deutsch reden. Ok, dachte ich, passt, viele Balkanesier, deren Muttersprache nicht deutsch ist, alles klar.

Eines Tages jedoch geriet mein Weltbild ins Wanken, da saßen nämlich deutsche Jugendliche in meiner Nähe und unterhielten sich ... in gebrochenem Deutsch. Ich fing an, die Menschen um mich herum zu belauschen. Zum Beispiel saßen einmal vor mir zwei türkische Mädchen, die in sauberem, akzentfreiem Deutsch über den Pluralismus in der Demokratie fachsimpelten, eine Sitzreihe weiter zwei deutsche Jugendliche: "Ey Alda, gestern, voll geil, Hamma!" "Fresse Alda, scheißegal, isch fick dei Mudda."

Ich entdeckte mit der Zeit immer mehr Deutsche, die mit einem seltsamen Kauderwelsch daherkamen und stellte fest, dass die meisten fremdländisch aussehenden Menschen meine Sprache sprechen. Hmmm? Aber es gibt auch Ausnahmen. Der türkische Landsmann, der das folgende Lied intoniert, hat zwar einen beachtlichen deutschen Wortschatz, aber mit dem Satzbau hapert's noch etwas.


Montag, 24. Januar 2011

Frau am Steuer? Schluss mit den Vorurteilen!

Jahrtausende lang war der Mann der Frau überlegen - körperlich wie geistig. In den letzten fünf Jahren aber haben die Frauen mächtig aufgeholt und können mittlerweile alles genauso gut wie wir Männer. Trotzdem hält sich ein Gerücht hartnäckig: Frauen seien die schlechteren Autofahrer. Ein Kollege hat kürzlich gewitzelt: "Frag eine Frau, was sie für ein Auto fährt und sie antwortet: Ein blaues!" ... Na gut, ich hab auch gelacht.

Mir als Bahnfahrer könnte das ja alles egal sein, aber ich nehme ab und zu auch am Straßenverkehr teil und beobachte. Und da muss ich jetzt mal eine Lanze für die Frauen brechen: Frauen können nämlich doch Auto fahren! Frauen fahren heute kleine Autos, große Autos, Rennautos, Omnibusse, LKWs, Straßenbahnen, Lokomotiven und ich hab schon eine Frau gesehen, die einen Bagger fuhr. Frauen können so schnell fahren wie Männer und können auf der Autobahn auch ganz dicht hinter einem herfahren, damit die Schlange kürzer wird. Stets nicke ich anerkennend, wenn ich Mütter sehe, die souverän ihren Porsche Cayenne mit hoher Geschwindigkeit durch's Wohngebiet lenken, um ihre hungrigen Kinder schnell von der Schule zum heimischen Mittagstisch zu bringen,

Wenn ich das mit früher vergleiche, muss ich wirklich meinen Hut ziehen Da hat sich einges getan. Aber seht selbst:




 


Mittwoch, 19. Januar 2011

Die Eisenbahn ist ein Teufelsding ...

"... sie kommt aus der Hölle und jeder, der mit ihr fährt, kommt geradezu in die Hölle hinein."

So predigte ein Pfarrer aus Schwalbach vor der Einweihung der Eisenbahnlinie Nürnberg-Fürth im Jahre 1835. Ärzte warnten vor Krankheiten, wie beispielsweise einer Lungen-entzündung durch den Fahrtwind bei dieser ungeheuerlichen Geschwindigkeit. Die Bürger wurden eingeschworen, nicht mit der Ludwigseisenbahn zu fahren, da man bei dem Tempo durch die vorbeirauschende Landschaft bewusstlos oder wahnsinnig werden kann (1).

Wahnsinnig bin ich spätestens diesen Winter geworden, als ich täglich erlebte und immer noch erlebe, wie hilflos die Deutsche Bahn dem Winterwetter gegenübersteht und wie Kundennähe nach der Deutsche-Bahn-Logik praktiziert wird:
Niemanden über Verspätungen informieren, dann kriegt's auch keiner mit.


Und wenn man dann auch noch einen Lokführer erwischt, der bereits 5 km vor Einfahren in den Ulmer Bahnhof mit dem "Landeanflug" beginnt und auf Rollschuh-geschwindigkeit reduziert, dann könnte man meinen, die Waggons würden heute immer noch von einer Dampflok aus dem Jahr 1835 gezogen.



(1) Quellen:
http://www.wikipedia.de  
http://pagewizz.com/Dampfeisenbahnen/
(2) Bildquelle Das neue DB-Logo: http://twitpic.com/photos/DerBulo

Freitag, 14. Januar 2011

Panda Cheese hoffentlich bald im ICE-Bordbistro!

Was hat ein Panda mit Käse zu tun? Das hat mich jetzt doch ein paar Tage beschäftigt und so habe ich gestern abend das Internet eingeschaltet und nachgeschaut, was eigentlich ein Panda ist. Und siehe da, ich war total auf dem Holzweg.

Der Panda ist nicht nur ein Automodell von Fiat, sondern es gibt auch einen Bären, der Panda heißt - der Pandabär. Und der Pandabär lebt nicht in Deutschland und auch nicht in Ägypten, was mir die YouTube-Filmchen suggerien wollen, sondern in China. Der Pandabär ist Vegetarier der schärfsten Sorte, nämlich Veganer, das heißt er frisst ausschließlich Pflanzliches. Offensichtlich ist dieser eine Pandabär, der jetzt in Ägypten aufgetaucht ist, kein strikter Veganer, sondern er liebt Käsewürfel. Find ich gut, man muss ja nicht immer alles so dogmatisch sehen.






inspiriert von St4rbuck (http://gemeindebriefe.wordpress.com/)


Mittwoch, 12. Januar 2011

Bahnfahren ist out, nach Malle geht's künftig mit dem Flieger

Wir Ulmer sind aus dem ganzen Gerangel um Stuttgart 21 als klarer Sieger hervorgegangen. Wir kriegen nämlich einen Flughafen! Zwar gehört der im Moment noch den Stuttgartern, aber wenn erst die neue Bahntrasse von Ulm nach Stuttgart fertig ist, dann gehört er zu Ulm und wird Airport Ulm/Alb-Donau heißen. Und was total toll ist: Die Stuttgarter dürfen den ganzen Fluglärm behalten.

Man stelle sich vor: In Ulm rein in Zug, in 24 Minuten am Flughafen, von dort 1 Stunde bis Malle und los geht der Urlaub. Was will man mehr? Na gut, ein deutsches Handynetz auf Malle wäre schon auch wichtig.

Und dann ist da noch der Bahnhof in Stuttgart. Den wollen die ja auch nicht haben, die Stuttgarter. Die sollen den unter die Erde packen, dann sehen sie ihn nicht mehr und wir nennen ihn dann "Bahnhof Ulm West" oder so.

Samstag, 8. Januar 2011

Mein Blog ist CO2-neutral

Eine durchschnittliche Internetseite verursacht ca, 0,02 g CO2 pro Seitenaufruf. Dieser Wert basiert auf dem Stromverbrauch, der durch die Nutzung von Servern und deren notwendiger Kühlung anfällt. Das ergibt bei meinem Blog einen jährlichen CO2-Ausstoß von ca. 500 g.

Die Aktion Mach's grün! ist eine Initiative des Einkaufsportals kaufDA. Für jeden Blog, der mitmacht, wird in Zusammenarbeit mit I Plant A Tree ein Baum gepflanzt, um CO2 zu binden. Ein Baum entlastet im Schnitt die Atmosphäre um 5 kg CO2 pro Jahr. Und weil mir als überzeugtem Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel die Umwelt am Herzen liegt, mache ich da natürlich mit.
 

Bildquelle: Carlo Schrodt / pixelio.de http://www.pixelio.de

Mittwoch, 5. Januar 2011

Ich habe im Lotto gewonnen

So Leute, die Stunden meines kümmerlichen Blogger-Daseins sind gezählt. Gestern kam eine E-Mail mit der Betreffzeile "Sie haben im Lotto gewonnen".

Ein gewisser Don Luis Albert, Vizepräsident von der Firma Internacional Award Dept. hat mir geschrieben, dass ich einer von zwölf internationalen Gewinnern bin, die insgesamt knapp 10 Millionen Euro gewonnen haben. Davon entfallen auf mich 825 Tausend Euro. Herr Albert erwartet von mir absolute Diskretion, nur dann kann der Gewinn ausgezahlt werden. Also liebe Leser, bitte nicht weitersagen, sonst krieg ich das Geld nicht.

Ich soll mich bei der Sicherheitsfirma Santiago Seguros S.A. melden und meine Bankdaten mitteilen, damit die mir das Geld überweisen können. Das Formular hab ich natürlich sofort ausgefüllt und zurückgefaxt. Ich hoffe nun, dass der Gewinn bald überwiesen wird. Und sobald dann das Geld auf meinem Konto ist, werde ich diesen Blog hier schließen und mein Leben als Privatier genießen.

Samstag, 1. Januar 2011

Der Bahn-Blogger begrüßt das neue Jahr

Wie es sich für einen ambitionierten Bahnfahrer gehört, habe ich das neue Jahr mit einer Regionalbahnfahrt eingeläutet. Auf der Heimreise von einer Silvesterparty heute früh in der Regionalbahn sah man versprengte Grüppchen mit verkaterten Gesichtern offensichtlich ebenfalls Partyrückkehrer. Alle Gliedmaßen waren, soweit ich sehen konnte, noch dran. Und ich hab endlich Muße gehabt, das neue Autorennspiel "Need for Speed Hot Pursuit" auf meinem iPhone auszuprobieren.