Montag, 28. Februar 2011

Überlebenstipp für Australien-Urlauber

Nach diversen Selbstversuchen kann ich einen brandheißen Überlebenstipp für Australien-Urlauber geben. Was man mit durchschnittlichem mitteleuropäischen Geschmacksempfinden unbedingt meiden sollte, ist Vegemite. Vegemite ist eine australische Erfindung und ist bei den Einheimischen sehr beliebt. Der Brotaufstrich auf Hefebasis ähnelt in Farbe und Konsistenz 10 Jahre altem Schmierfett und schmeckt wie durch 5 Tage alte Socken passiertes Büffel-Ejakulat. Vegemite muss man definitv nicht probiert haben. Wer's doch wissen will, kann auch gerne die Varianten "Vegemite Cheesybite" und "Vegemite for Kids" probieren. Schmeckt alles grauenhaft, das Frühstück ist mit Vegemite total im Eimer und der Tag könnte schlechter nicht beginnen.

Zum Schluss noch was für die Allgemeinbildung: Der Begriff Spam, unter dem man unerwünschte Werbe-E-Mails versteht, hat seinen Ursprung in einem Dosenfleisch der Marke Spam. Spam-Dosenfleisch war in Großbritannien nach dem 2. Weltkrieg als eines von wenigen Nahrungsmitteln im Überfluss verfügbar. Später wurde der Begriff Spam in Monty Pythons Flying Circus persifliert, indem auf der Speisekarte eines Cafes ausschließlich Gerichte mit Spam standen; teilweise war das Wort Spam mehrfach hintereinander im Namen des Gerichts enthalten. In dem Sketch wird das Wort Spam insgesamt 132 mal erwähnt.*

Wie man auf dem Bild sieht, gibt's Spam sogar im australischen Busch. Absolut zu empfehlen ist die Variante "Oven Roasted Turkey".



*Quelle: www.wikipedia.de

Samstag, 26. Februar 2011

Bahn-Blogger on top of Australia

Australien hat so einiges zu bieten. Hier gibt es nicht nur Kängurus und Koalabären, sondern auch Berge. Der höchste Berg Australiens ist immerhin 2228 Meter hoch und was noch mehr beeindruckt als die Höhe, ist der Aufstieg, der Kinderwagen-tauglich ist. Von der Bergstation des Sesselifts führt ein komfortabel angelegter Weg, mit rutschfesten Gitterelementen belegt, zum Gipfel. So ist nicht nur die Besteigung mit einem Kinderwagen möglich, man könnte sich auch das lästige Tragen eines Rucksacks sparen und stattdessen einen Trolley hochziehen.

Die Australier sind ganz schön stolz auf ihren Berg, der aber dummerweise nicht nach einem australischen Bergsteiger benannt wurde, sondern den Namen
des polnischen Freiheitskämpfers Kosciuszko trägt, der selber diesen Berg aber gar nicht bestieg. Erstbesteiger war ein polnischer Landsmann, dessen Name noch unaussprechlicher ist und der offensichtlich ein großer Fan von Herrn Kosciuszko war. Kosciuszko auf australisch hört sich übrigens gar nicht polnisch an.

Im Hintergrund das einzige Stück blauer Himmel, das an diesem Tag auf dem Mount Kosciuszko zu sehen war.

Montag, 21. Februar 2011

Golden Gaytime

In Down Under läuft alles ein bisschen anders. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich dieser Kontinent auf der Unterseite der Erdscheibe befindet und einem hier das Blut in den Kopf steigt oder besser fällt. Mir ist auch schon ganz schwindelig und ich war mir beim heutigen Eiskauf nicht sicher, ob ich bereits von Sehstörungen heimgesucht werde. Ich hab mich dennoch getraut und dieses Stieleis mit dem klangvollen Namen "Golden Gaytime" erworben. Geschmeckt hat's dann aber wie jedes andere Stieleis, vermutlich weil meine sexuelle Ausrichtung nicht gepasst hat.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Wir sind alle Guys - die Angelschwabenfront

Hey you guys, h're ya? (deutsch: Hallo ihr Leute, wie geht es euch?), das ist die meist verwendete Floskel, die man in Australien zu hören bekommt. Guys kann auch als Singular verwendet werden und ist wie im Plural geschlechtsneutral, das heißt Mann wie Frau wird mit "Hey you guy" angesprochen. Die verschluckten Silben und die seltsame Aussprache der obigen Begrüßungsformel sind übrigens normal in Australien. Für einen Englisch-Muttersprachler muss sich das australische Englisch ungefähr so anhören wie für einen Niedersachsen das Schwäbische.

Als Nicht-Muttersprachler hat man zuweilen seine Probleme mit der Verständigung. So empfahl mir ein Ranger auf dem Mount Buffalo, ich müsse mir unbedingt das Shell Eye oben auf dem Berg ansehen. So sehr ich auf der Karte auch suchte, da war kein Shell Eye. Auf Nachfragen zeigte mir der gute Mann das besagte Shell Eye auf meiner Karte und mein Erstaunen war groß - er meinte das Chalet. Da hätte ich lange im Nebel suchen können.

Freitag, 11. Februar 2011

Bahn-Blogger in Down under

Vor drei Tagen hatte mich, wie in meinem letzten Bericht zu lesen war, der israelische Geheimdienst zuhause aufgespuert. Geistesgegenwaertig bin ich durch die Hintertuere getuermt und habe mich direkt zum Flughafen begeben, wo ich den naechstbesten Flug nahm, der mich ans Ende der Welt nach Down under gefuehrt hat.

Wie sich nachtraeglich herausstellte, war's gar nicht der Geheimdienst, der an meiner Tuere klingelte, sondern die Zeugen Jehovas. Nun bin ich also in Sydney und vertreibe mir die Zeit im Hafen, wo ein sehr seltsames Bauwerk steht, das aussieht, als waere der Architekt auf Drogen gewesen.

Scheinbar sind hier alle ein bisschen schraeg, denn erstens ist bei saemtlichen Autos das Lenkrad auf der falschen Seite montiert und zweitens gib's hier jede Menge Geisterfahrer, die auf der falschen Strassenseite fahren. Wenigstens hat die Strassenmeisterei auf diesen Unfug reagiert und warnt an jeder Kreuzung die Fussgaenger vor den Falschfahrern.

Dienstag, 8. Februar 2011

Bahn-Blogger im Visier der Geheimdienste

Seit geraumer Zeit beschleicht mich so ein komisches Gefühl, wenn ich morgens in den Zug zur Arbeit einsteige. Da ist ein ungefähr 10-jähriger jüdischer Junge, der jeden Morgen mit seinen Eltern im selben Zug fährt wie ich. Und dieser Junge, übrigens zu erkennen an seiner Kippa, läuft während der ganzen Fahrt im Zug auf und ab läuft und fixiert mich im Vorbeigehen mit seinen stechenden, schwarzen Augen.

Nein, das ist keine meiner üblichen Wahnvorstellungen. Ich glaube, dass es der Mossad auf mich abgesehen hat. Vermutlich sehe ich mit meiner Mütze und meinem Bart aus wie ein gesuchter Palästinenser. Deswegen werde ich von dem kleinen Kinderagenten observiert.

Aber ich bin ja nicht blöd; so schnell kriegen die mich nicht. Seit heute fahre ich nämlich inkognito und lasse meine Bahn-Blogger-Mütze zuhause. So erkennt mich der kleine Scheißer nicht mehr ... Oh, es klingelt.

Samstag, 5. Februar 2011

Bahn-Blogger auf Inspektionsreise in Holland

Nachdem ich im eigenen Revier genügend Erfahrung gesammelt habe, wollte ich wissen, wie es mit dem öffentlichen Nahverkehr in anderen Ländern aussieht. Und da in Holland im Februar so schön die Tulpen blühen, bin ich unter dem Vorwand, eine Messe zu besuchen nach Amsterdam gefahren und habe mir die dortigen Verhältnisse angeschaut.
 
Der städtische Nahverkehr in Amsterdam entpuppte sich als unter- und oberirdische U-Bahn, die oberirdisch aber trotzdem nicht O-Bahn heißt. Meine Inspektionstour startete an der U-Bahn-Station Waterlooplein. Der Name verhieß nicht Gutes, aber zum Glück sind meine schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten. Ich fuhr ohne Zwischenfälle zur Messe und abends wieder zurück. Ärgerlich waren nur die vielen Menschen, die mit der Amsterdamer U-Bahn fahren, und deren Ignoranz. Auf keiner einzigen Fahrt konnte ich einen Sitzplatz ergattern. Hier in Holland scheint niemand den Bahn-Blogger zu kennen und zu respektieren.

Abends bin ich unversehens in eine Bierkneipe geraten, in der lautstark holländische Schlager gespielt wurden. Dort habe ich dann endlich Bahn-Blogger-Fans gefunden, die ganz aus dem Häuschen waren, weil sie mit mir ein Bier trinken durften.