Donnerstag, 2. Dezember 2010

Mein armes altes Fahrrad!

Meine Passion als Bahnfahrer ist im Winter nicht mehr ganz so groß, wenn ich morgens auf verschneiten Straßen und Radwegen vom Bahnhof zur Arbeit radeln muss. Bei zweistelligen Minustemperaturen wünsche ich mir zuweilen sogar ein Auto, in dem ich mich bei 30° Innentemperatur wohlig auf dem Fahrersitz räkeln kann. Aber als knallharter Bursche, der ich bin, übersteh ich auch diesen Winter.

Mein geliebtes Fahrrad, das mich seit den frühen 90er Jahren begleitet, kommt jedoch mit Kälte und Schnee immer schlechter zurecht. Die Schaltung funktioniert nicht mehr richtig und überall wird Rost sichtbar. Leider kann ich es nicht mehr am überdachten Fahrradparkplatz des Uhinger Bahnhofs parken, weil Vandalen regelmäßig die dort abgestellten Fahrräder und Motorroller beschädigen. Auch mein Fahrrad war letztes Jahr Opfer dieser sinnlosen Zerstörungswut und hat dabei erheblich Schaden genommen. Mittlerweile stelle ich es bei einer Firma in Bahnhofsnähe im Hinterhof ab.

Heute morgen bot mein liebes Fahrrad einen erbarmungswürdigen Anblick. Völlig eingeschneit stand es in der Kälte; ich glaube, es hat leicht gezittert, als ich um die Ecke kam. Das Fahrradschloss verweigerte sich und ließ sich erst öffnen, nachdem ich ihm meinen heißen Atem eingehaucht habe. Nach einer halsbrecherischen Rutschpartie über Eis und Schnee sind wir glücklicherweise ohne Blessuren angekommen. Und weil mein Fahrrad so tapfer war, habe ich es heute unerlaubterweise mit ins Firmengebäude genommen, wo es sich den Tag ganzen Tag aufwärmen kann.

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